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Die magische Phase

Tipps für Eltern von Feen- & Wichtel-Dompteuren.


„Mama, da ist ein Gruselwusel unter der Tür, schau mal!“ „Achtung, jetzt hättest du dich fast auf Pixirella gesetzt!“ „Glaubst du, bringt mir die Traumfee heute einen Schokoladetraum? Das wäre schön.“ „Gestern bin ich auf einen Berg gegangen und dort habe ich dann einen Wolf getroffen, der hat mit mir gerauft und dann sind wir mit der Gondel zur Omi Schnitzerlessen gefahren.“


Die magische Phase, eine herrliche Zeit, in der alles möglich ist und allein die Fantasie Grenzen setzt. Leuchtende Kinderaugen und Begeisterung, so viel ehrliche, ansteckende Begeisterung. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. So werden in der magischen Phase auch die Ängste mystifiziert. Umso wichtiger ist es, sich bewusst zu machen, wie bedeutend diese Phase für die Kinder ist und dass es sich hierbei um einen ganz normalen, jedoch wichtigen Entwicklungsschritt handelt. Sie ist ein wichtiger Aspekt dafür, dass Kinder später zwischen Realität und Fantasie unterscheiden können.



In der Entwicklungspsychologie geht man davon aus, dass jedes Kind irgendwann zwischen drei und fünf Jahren die magische Phase durchläuft. Sie dauert ungefähr bis zum sechsten Lebensjahr, wenn zwischen Wahrheit und „Lüge“ oder Schwindel unterschieden werden kann. Bis dahin können uns Kinder nicht wissentlich die Unwahrheit sagen. Träume vermischen sich mit Erlebtem, Erzähltem, Vorgelesenem. Ereignisse aus der Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich zu spektakulären Alltagsgeschichten, die für uns manchmal ohne Zusammenhang, aber mit viel Euphorie und freudestrahlend dargeboten werden.


Für Brauchtum und Glaube sind Kinder in dieser Zeit besonders empfänglich. So sind Christkind, Osterhase, Nikolaus, Elfen, Feen, Wichtel, Engel und imaginäre Freunde oft ein fester Bestandteil ihrer Wirklichkeit. Kinder verbinden in dieser Zeit Realität mit ihren magischen Gedanken auf ganz fantastische und bezaubernde Weise.

Gerade jetzt ist es besonders wichtig, die Gedanken und Ängste der Kinder ernst zu nehmen, denn genau das sind sie für unsere Kinder: Ernst. Es sind keine absichtlichen Lügenmärchen, die sich Kinder ausdenken, sie sind von ihren eigens kreierten Annahmen und Ideen überzeugt. So ist es ratsam, darauf zu achten, was du deinem Kind sagst: „Wenn du nicht brav bist, kommt der Krampus zu dir“, oder „Wenn du nicht aufisst, wird es morgen regnen“. Abgesehen davon, dass „Wenn-Dann“-Sätze generell nicht zu empfehlen sind, vermitteln diese Aussagen dem Kind einen direkten Zusammenhang von seinem Essverhalten auf das Wetter oder das Heraufbeschwören von Unheil durch sein Verhalten.




Dennoch ist es schön, sich auf die Wellenlänge seines Kindes einzuschwingen und auf dessen momentanen Entwicklungsstand. So kann die magische Phase auch sehr hilfreich sein, wenn es z.B. um das Ausfallen der Zähne (Zahnfee), das Schlafen im eigenen Bett (Traumfee) oder anstehende Veränderungen geht. Der Fantasie sind im wahrsten Sinne des Wortes keine Grenzen gesetzt. Vielleicht gibt es auch ein magisches (Kuschel-)Tier, das das Kind bei unangenehmen Situationen oder bei Unsicherheit unterstützen und stärken kann. Vielleicht ein Krokodil, dass beim Zähneputzen hilft. Feenstaub (Glitzer) am Fensterbrett, Leuchtsterne an der Decke oder Bügelperlenlöwen vor dem Bett. Wichtig ist, so wenig wie möglich vorzugeben, oft reicht ein kleiner Gedankenanstoß, das Aufnehmen einer kindlichen Erzählung mit ganz viel Potential zum Weiterspinnen und Kreieren von kreativen und magischen Gegebenheiten.


Und das Wichtigste: Sei stolz! Stolz auf die Schöpfung fantastischer Geschichten, stolz auf die grenzenlose Fantasie, stolz auf die Begeisterungsfähigkeit, stolz auf die Aufarbeitung von Gut und Böse, stolz auf die Weiterentwicklung. Stolz auf dein Kind mit all seinen magischen, bezaubernden Facetten.


Sei die LieblingsMAMA, die du sein willst!

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