Geöffneter Rippenbogen nach der Schwangerschaft?
- Elisabeth Yezbek
- vor 4 Tagen
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geschrieben von Elisabeth Yezbek
Während der Schwangerschaft verändert sich die Haltung unweigerlich, wenn man nicht aktiv gegensteuert. Durch das vermehrte Bauchgewicht besteht die Tendenz zu einer vermehrten Lendenlordose, d.h. Hohlkreuz - ähnlich wie eine Glocke, die nach vor schwingt.

Dabei entsteht viel Kompression im Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule. Das ist genau der Bereich, in dem sich der hintere Teil des Zwerchfells befindet. Als Konsequenz kann es zu Schmerzen im unteren Rücken kommen, die v.a. in statischen Positionen auftreten, d.h. während längerem stehen, sitzen oder auch in der Früh nach dem schlafen.
Außerdem öffnet sich durch die Haltungsänderung und durch den wachsenden Babybauch der vordere Rippenbogen. Als Konsequenz kann sich das Zwerchfell nicht mehr in alle Richtungen bewegen, was unweigerlich Auswirkungen auf den Beckenboden und die Heilung der Rectusdiastase hat.

Das Becken kippt durch die Haltungsänderung nach vorne, wodurch viel Druck auf den vorderen Berich des Beckenbodens kommt.
Außerdem findet die Atembewegung durch den geöffneten Rippenwinkel hauptsächlich im vorderen Bereich des Zwerchfells statt, was weiterlaufend mehr Bewegung im vorderen Bereich des Beckenbodens bedeutet. Im Umkehrschluss findet durch die reduzierte Atembewegung im hinteren Bereich des Zwerchfells kaum Bewegung im hinteren Teil des Beckenbodens statt.
Als Konsequenz ist der hintere Teil des Beckenbodens häufig unbeweglicher, verspannter und unelastischer und der vordere Bereich des Beckenbodens, der die Blase stabilisiert, häufig zu lax.
Weiters kann ein geöffneter Rippenbogen dazu führen, dass die Rectusdiastase v.a. im oberen Bereich schwierigere Bedingungen hat, sich zu schließen.

Eines der großen Ziele des Rückbildungstrainings ist es, den Rippenbogen wieder in seine Neutralposition zu bringen und die Atmung in alle Richtungen ausgeglichen zu ermöglichen. Auch wenn die Schwangerschaft schon viele Jahr zurückliegt, ist es nie zu spät, den Rippenbogen wieder zu schließen. Mit dem richtigen Training ist dies möglich!